Ein Denkmal, mit dem niemand etwas anfangen kann.

Bei meiner letzten alternativen Stadtführung am vergangenen Samstag trauten meine Gäste und ich unseren Augen nicht. Ein ohnehin recht unscheinbares Denkmal im Bürgerpark von Bäumen und Gestrüpp zugewuchert. Man sieht es kaum. Man muss schon genau wissen, dass da hinten im Gebüsch etwas steht. Und wenn man es gefunden hat, kann man kaum erkennen, was das bedeuten soll. Geschweige denn, dass man die Inschriften lesen kann. So geht Erinnerungskultur in Bruchsal!

Bürger Brentano statt Graf von Rechberg

Eine BÜRGER-Initiative von RAINwürfe.tv

Am kommenden Samstag gibt Konstantin Wecker ein Konzert im Bruchsaler Bürgerzentrum. Und dies in einem Saal, der nach einem mittelalterlichen Lehensherrn, dem Grafen von Rechberg, benannt ist. Seit Jahren steht der Vorschlag im Raum, diesen Saal nach einem der Führer der bürgerlichen Revolution von 1848/49 zu benennen, Lorenz Brentano, der nicht einmal 100 Meter von der Bühne des Rechbergsaals entfernt gewohnt hat. Vom Hofgericht Bruchsal wurde er nach der Zerschlagung der Revolution zu lebenslanger Haft verurteilt. In Amerika, wohin er rechtzeitig hat flüchten können, wurde er Zeitungsverleger und später amerikanischer Konsul in Dresden.

Der zweite Saal, so der Vorschlag, sollte statt nach dem Feudalherren von Ehrenberg besser nach Anton Eisenhut benannt werden, einem Anführer der Bauerkriege, der im Mai 1525 vor dem Bergfried hingerichtet wurde. Zwei Vorkämpfer für Freiheit und Menschenrechte, deren Schicksal sich unter anderem auch hier in der Stadtmitte von Bruchsal abgespielt hat, sind noch immer historische Unpersonen. Im Gegensatz zu den adeligen Feudelherren, nach denen die Säle in einem „Bürger“-Zentrum benannt wurden.

Vor ein paar Monaten hat RAINwüerfe.tv das Konzert von Konstantin Wecker zum Anlass genommen, das Thema erneut aufzugreifen. Hier der Link zum dem Video.

Natürlich hat sich nichts getan in der Stadt. Um das Konzert aber trotzdem nicht verstreichen zu lassen, ohne dieses Thema Benennung der Säle im Bruchsaler Bürgerzentrum wenigstens wieder zur Diskussion gestellt zu haben, hat RAINwürfe.tv diese Bürgerinitiative ins Leben gerufen: Bürger Brentano statt Graf von Rechberg. Wir würden uns freuen, wenn sich möglichst viele Konzertbesucher unserer Initiative anschließen könnten.

Elternstadt Bruchsal – ein neues Buchprojekt von Rainer Kaufmann

Erscheinungsdatum: März 2020

Seit mehr als 30 Jahren beschäftigt sich der Journalist Rainer Kaufmann, geboren im Jahr 1950 in Bruchsal, mit der Geschichte seiner Heimatstadt. In TV-Dokumentationen, einem Buch (Seilersbahn – ein Weg Geschichte), einem Theaterstück (Unschädlichmachungen), in unzähligen Kabarett-Aufführungen, Vorträgen, dieser Webseite rainwuerfe.de und neuerdings auch als Stadtführer. Und immer beschäftigt er sich kritisch vor allem mit dem Umgang der jüngeren Vergangenheit durch die Stadt, durch ihre Gesellschaft, ihre Verwaltung und Politik. Mittlerweile ist er vom Gemeinderat zum Mitglied der neuen „Kommission für Stadtgeschichte“ berufen worden.

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1250 Jahre Kraichgau

Eine Ausstellung der besonderen Art

Es sei zugegeben: Ich bin gestern Abend mit durchaus gemischten Gefühlen einer Einladung ins Bruchsaler Schloss gefolgt zur Eröffnung der Ausstellung „1250 Jahre Kraichgau“. Eine Ausstellung, die von vier Landkreisen und einigen Städten des Kraichgaus vorbereitet und veranstaltet wurde,  offensichtlich unter der Führung der Abteilung Kultur des Hauptamtes der Stadt Bruchsal. Eine Ausstellung, die anlässlich des 1250. Jahrestages der ersten urkundlichen Erwähnung der Landschaft „Kraichgau“ vor allem ein Ziel verfolgte, diesen Raum historisch und kulturell so zu erzählen, dass er weit über den engeren regionalen Raum hinaus als Touristen-, Wirtschafts- und Freizeitzone noch besser bekannt wird. Durchaus ein ehrsames Ziel für regionale Gebietskörperschaften. Und unzählige Offizielle der Kraichgau-Familie aus mehreren Landkreisen, zwei Regierungspräsidien und vielen Städten und Gemeinden waren gekommen. Und dann – für mich – auf einem der 27 Roll-ups diese Überraschung:

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Zitat zu RAINwürfe-TV Folge 8: Städtisches Museum

Die Geisteshaltung von Wilhelm Bauer, der noch immer im Städtischen Museum im Bruchsaler Schloss als Historiker und lokaler Archäologe präsentiert wird, muss mit einem weiteren Zitat untermauert werden. Im 1936 erschienenen Buch „600 Jahre Obergrombach“ schrieb Bauer in einen Artikel über die Ausgrabungen der Michaelsberg-Kultur folgendes:

„Die deutsche Jugend, die den gewaltigen Neubau des nationalsozialistischen Reiches miterleben darf, ist wahrhaft um ihr Glück zu beneiden.

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Momentaufnahmen Fußgängerzone Bruchsal

Zugegeben: Momentaufnahmen sind nicht repräsentativ und daher von begrenzter Aussagekraft. Auch zugegeben: Es war nicht an einem Samstag und die Sonne hat nicht geschienen. Und ein gewisser Herr Hartmann war auch nicht hier. Es war an einem Mittwoch, es hat nicht geregnet, es war nur etwas trübe. Um es genau zu sagen, es war Mittwoch, 6. Februar 2019. Diese Fotos wurden zwischen 16:30 Uhr und 16:40 Uhr aufgenommen. So kann es gelegentlich auch aussehen in der Einkaufsstadt Bruchsal. Selten, ja. Aber die Tristesse zeigt doch ganz deutliche die Mängel vor allem am Zustand der Fußgängerzone. Karlsruhe lässt vorsorglich schon mal grüßen…

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Frische Januar-Tomaten aus Badisch-Georgien

Das ist wirklich kaum zu glauben. Diese frisch gereiften Tomaten haben wir heute, 13. Januar 2019, verzehren dürfen. Sie stammen aus der 2018-er Pflanzung, wurden im Oktober grün geerntet und über die letzten Monate kühl gelagert. Jede Woche haben wir dann ein paar dieser Tomaten aus dem Keller geholt und ans Küchenfenster gelegt, bis sie ausgereift waren und verzehrfähig. Und sie schmecken noch immer ausgezeichnet. Heute – leider, leider – die letzte Ration.

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Stalin und Singen am Hohentwiel

Irgendwie kann ich das noch immer nicht richtig begreifen. Beim Aufräumen und Ausräumen meines heimischen Büros in Bruchsal-Obergrombach fand ich in irgendeiner Kiste mit Fotos, Büchern und Manuskripten von mir aus vier Jahrzehnten die neben stehende, 80 Seiten starke Broschüre in DIN a 5 aus dem Verlag mit dem Logo VSV.

Dahinter verbirgt sich: VOLKS-VERLAG SINGEN-HOHENTWIEL.
Im Innen-Cover steht dann die Quelle dieser Schrift:

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Luft nach oben

Kommentar aus der Bruchsaler Rundschau zur Kommunalpolitik

Einen interessanten Kommentar aus der Bruchsaler Rundschau vom 22.12.2018 möchte ich auch im Zusammenhang mit einem unten stehenden Post nicht übersehen haben und dokumentiere ihn hiermit gerne.

Vor das Weihnachtsfest hat die Bruchsaler Kommunalpolitik bekanntermaßen die Haushaltsverabschiedung gesetzt. Auch in Karlsdorf-Neuthard und Oberhausen-Rheinhausen ist der Fahrplan fürs nächste Jahr bereits gesteckt.

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Wider den All-Parteien-Mainstream: TRANSPARENZ

Folgendes Pamphlet spukt schon lange in meinem Kopf und PC herum, einige wenige kennen es seit seiner Entstehung. Dass ich es jetzt doch veröffentliche, was wirklich nicht unbedingt geplant war, liegt ausgerechnet am CDU-Parteitag in Hamburg. Denn dort hat ein gewisser Friedrich Merz bundespolitisch in etwa diesselbe Analyse getroffen, wie sie diesem Pamphlet lokal-politisch zugrunde liegt, indem er sagte (frei zitiert): „Wenn in der Mitte der politischen Landschaft kein Diskurs mehr stattfindet, werden nur die Ränder gestärkt.“ „Wider den All-Parteien-Mainstream: TRANSPARENZ“ weiterlesen

Mischa meets Marianne

Fundstück zur heutigen Präsidenten-Wahl in Georgien

Aus Georgien-News, April 2004 – Karikatur: Zaliko

Bei der heutigen Wahl zum georgischen Staatsoberhaupt kandidiert die Abgeordnete Salome Surabischwili als unabhängige Kandidatin, unterstützt von der Regierungs-Mehrheit des Georgischen Traums. Im Jahr 2004 war sie bereits georgische Außenministerin unter dem Präsidenten Michail Saakaschwili, der sie heute mit seiner Rumpfpartei UNM und deren Kandidaten Grigol Vashadze bitte bekämpft. Die damalige Internet-Zeitung Georgien-News berichtete im Jahr 2004 über die überraschende Personalie Salome Surabischwili. „Mischa meets Marianne“ weiterlesen